Lebensmitteltechnologie

  • Das Studium dauert beim Bachelor 3 Jahre, Master 5 Jahre
  • Während des Studiums fallen Studiengebühren an
  • Zugangsvoraussetzung ist mind. Fachhochschulreife
  • Verdienst nach der Ausbildung: ca. 3.878 EUR

Beschreibung


Diplom-Ingenieure und -Ingenieurinnen der Lebensmitteltechnologie planen, gestalten und überwachen den Be- und Verarbeitungsprozess in der Lebensmittelindustrie. Sie entwickeln neue oder verbessern bestehende Produkte, Zutaten und Inhaltsstoffe, Maschinen und Anlagen oder Produktionsverfahren.

Diplom-Ingenieure und -Ingenieurinnen für Lebensmitteltechnologie (FH) stellen Nahrungs- und Genussmittel, aber auch Getränke in Industriebetrieben her. Daneben sind sie im Maschinen- und Anlagenbau, in der chemischen und biotechnologischen Industrie sowie in wissenschaftlichen Instituten und Labors beschäftigt. In der öffentlichen Verwaltung sind sie für die Durchführung von Lebensmittelkontrollen z.B. in der Gastronomie zuständig.

In Produktionshallen setzen sie die in Entwicklungs- und Prüflaboratorien entwickelten Herstellungsprozesse um. Bei der Planung, die sie größtenteils in Büroräumen, häufig mittels Datenverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogrammen durchführen, legen sie den Ablauf des gesamten Herstellungsprozesses fest und berechnen den Bedarf an Material, Maschinen und Arbeitskapazitäten. Im Maschinen- und Anlagenbau können sie auch beim Kunden an wechselnden Arbeitsorten tätig sein. Sind sie bei internationalen Lebenmittelkonzernen beschäftigt, arbeiten sie ggf. auch zeitweise im Ausland.


Aufgaben


Lebensmittelingenieure und -ingenieurinnen sind für die Entwicklung und Weiterentwicklung von Lebensmittelprodukten wie auch von Zutaten und Hilfsstoffen zuständig. Dabei setzen sie beispielsweise ihre biologisch-chemischen Kenntnisse über die Veränderungen der Inhaltsstoffe und ihr verfahrenstechnisches Wissen ein. In der Qualitätssicherung und -kontrolle prüfen sie Rohwaren und Fertigprodukte. Sie planen, kalkulieren, gestalten, überwachen und verbesseren die Produktionsabläufe und -prozesse mit dem Ziel, marktgerechte Lebensmittel von geschmacklichem und ernährungsphysiologischem Wert zu produzieren. Dabei beachten und erfüllen sie sowohl die Auflagen des Lebensmittelrechtes als auch des Umweltschutzes. Außerdem planen und bauen sie Maschinen und Anlagen sowohl für die Produktion als auch für die Verpackung. Lebensmittelingenieure und -ingenieurinnen sind aber auch in der Lebensmittelüberwachung, in der Beratung oder in Forschung und Lehre anzutreffen.

Perspektiven


Diplom-Ingenieure und -Ingenieurinnen für Lebensmitteltechnologie arbeiten in Betrieben der Lebensmittel- und Zulieferindustrie, im Maschinen- und Apparatebau, in wissenschaftlichen Instituten und Labors, in Beratungs- und Planungsbüros oder in Marketing, Kommunikation, PR. Außerdem finden sie Beschäftigung bei Behörden und Verbänden oder im Bereich Forschung und Lehre. Sie werden sich in aller Regel auf bestimmte Aufgabenbereiche spezialisieren und z.B. in der Anwendungstechnik arbeiten, in der Arbeitsvorbereitung, der Fertigungssteuerung, der Konstruktion oder im Labor. Wer sich für die kaufmännische Seite des Berufes interessiert, kann sich mit dem Einkauf, der Kalkulation und Kostenrechnung oder der Materialwirtschaft befassen. Auch Führungspositionen, z.B. als Abteilungsleiter/in oder Produktionsleiter/in, eventuell auch Betriebsleiter/in, sind erreichbar.

In der Lebensmittel herstellenden Industrie spezialisieren sie sich oft auf ein bestimmtes Produkt bzw. einen Produktbereich. Meist werden bereits während des Studiums die Weichen für die Schwerpunktsetzung gestellt. Doch mit dem Studienabschluss ist die berufliche Bildung nicht beendet. Um den Anforderungen des Arbeitsalltags gerecht zu werden, müssen Ingenieure und Ingenieurinnen für Lebensmitteltechnologie immer über aktuelles Fachwissen verfügen sowie Neuerungen kennen und anwenden. Die Notwendigkeit des Lernens wird sich durch das ganze Berufsleben ziehen.

Kontinuierliche Weiterbildung ist also unerlässlich. Themen sind z.B. produktspezifische Neu- oder Weiterentwicklungen, Neuerungen in der Verfahrenstechnik, in der Prozessautomatisierungstechnik oder der branchenbezogenen Qualitätstechnik.

Eine Qualifikation als Qualitätsmanagementbeauftragte/r in der Lebensmittelindustrie oder als Qualitätsingenieur/in, als REFA-Ingenieur/in bzw. REFA-Betriebswirt/in, kann mit einem innerbetrieblichen Aufstieg verbunden sein.

Zusätzliche Aufbau- und Ergänzungsstudiengänge - teilweise mit weiterführenden Abschlüssen - erweitern ebenfalls das berufliche Spektrum. Hier kommen z.B. Studiengänge in Bereichen wie Biotechnologie oder Umweltschutz in Frage. Für spezielle betriebswirtschaftliche Aufgabenfelder empfiehlt sich ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens oder der Betriebswirtschaft. Unter bestimmten Voraussetzungen können besonders qualifizierte Fachhochschulabsolventen und -absolventinnen an Universitäten promovieren.

Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich, z.B. durch Gründung oder Übernahme eines Betriebs der Nahrungs- und Genussmittelbranche. Darüber hinaus können sich Ingenieure und Ingenieurinnen mit dem zulassungspflichtigen Handwerk in die Handwerksrolle eintragen lassen, das dem Studienschwerpunkt ihrer Prüfung entspricht, z.B. dem Bäcker-, Konditor- oder Fleischerhandwerk.