Germanistik
- Branche: Sprach- und Kulturwissenschaften, Kunst und Gestaltung
- Ausbildungsdauer: Das Studium dauert ca. 4 Jahre
- Zugangsvoraussetzung: allgemeine Hochschulreife
- Monatlicher Verdienst in Ausbildung: evtl. BAföG, Studiengebühren
- Monatlicher Verdienst nach Ausbildung (brutto): ca. 3.500 Euro
Beschreibung
Germanisten und Germanistinnen erforschen, lehren und dokumentieren Sprache, Literatur und Kultur des deutschsprachigen Kulturkreises. Dabei beschäftigen sie sich sowohl mit Zeugnissen aus Vergangenheit als auch Gegenwart.
Germanisten und Germanistinnen sind vorwiegend an Hochschulen, in der literatur- oder sprachwissenschaftlichen Lehre und Forschung sowie im Sprachunterricht an Schulen tätig. Darüber hinaus arbeiten sie z.B. in der Erwachsenenbildung, in Schul- oder Fachbuchredaktionen oder in Redaktionen von Hörfunk und Fernsehen. Auch bei internationalen Organisationen mit Behördencharakter wie etwa der UNESCO oder der EU können sie tätig sein. Außerdem kommen Goethe-Institute oder PR-Agenturen als Arbeitsplatz infrage.
Hörsäle, Seminar-, Besprechungs-, Unterrichts- und Büroräume sind vertraute Arbeitsumgebung. Zu Recherchezwecken suchen Germanisten/Germanistinnen
Bibliothek- und Archivräume auf. Unterrichten sie, ist das Lehrerzimmer ebenfalls ein wichtiger Aufenthaltsort. Bestimmte Aufgaben - z.B. als Übersetzer - kann man zu Hause in Telearbeit erledigen. Lehrer erledigen ihre Unterrichtsvor- und -nachbereitungen ebenfalls am häuslichen Schreibtisch.
Tätigkeit
Germanisten und Germanistinnen beschäftigen sich mit Sprache, Kultur und Literatur des deutschsprachigen Kulturraums. Sie untersuchen deutsche geschriebene oder gesprochene Texte mittels linguistischer, literaturhistorischer und literaturtheoretischer Methoden und erschließen so Sinn und Form. In der Literaturwissenschaft interpretieren sie Texte unter Einbeziehung historischer Aspekte und beschäftigen sich mit Fragen der Vermittlung, Rezeption und verschiedenen Methoden der Analyse. In der Linguistik beschreiben sie Laute, Wortschatz und Grammatik der deutschen Gegenwartssprache, in der historischen Sprachwissenschaft erforschen sie die Entwicklung der deutschen Sprache samt ihrer Wurzeln im Alt- und Mittelhochdeutschen. Eine wichtige Aufgabe ist die Vermittlung des erworbenen Wissens zum Beispiel durch Lehre, Unterricht oder publizistische Tätigkeit.
Ein Studium der Germanistik bietet, wie die anderen Geisteswissenschaften auch, keine direkte Berufsausbildung, vermittelt aber wichtige Voraussetzungen für Tätigkeiten in den verschiedensten Berufsfeldern. Mit betriebswirtschaftlichen Zusatzqualifikationen können Germanisten und Germanistinnen in Wirtschaftsunternehmen tätig werden, beispielsweise in Vertrieb und Marketing oder auch im Personalwesen. Weitere Möglichkeiten bieten sich - meist mit entsprechender Weiterbildung - im Verlags- und Pressewesen, bei Hörfunk und Fernsehen oder in Bibliotheken und Archiven.
Perspektiven
Absolventen eines Germanistik Studiums arbeiten häufig im Medien Bereich, z.B. im Bereich
Redaktion, Journalismus. Im öffentlichen Dienst können die als Lehrkraft oder als Wissenschaftler/in beschäftigt sein.
Mit dem Abschluss des Studiums ist die berufliche Bildung jedoch nicht beendet. Um beruflich Fuß zu fassen und das eigene Profil weiterzuentwickeln, ist es notwendig, die Fachkenntnisse auf dem aktuellen Stand zu halten, etwa durch die Lektüre von Fachliteratur oder durch verschiedene Lehrgänge und Seminare. Hier steht Germanisten/Germanistinnen eine Vielzahl von Bildungsangeboten zur Verfügung, z.B. zu Themen wie Verlagswesen, Journalistik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, aber auch Pädagogik im Schulwesen.
Durch ein Aufbau-, Ergänzungs- oder Zusatzstudium, z.B. in den Bereichen Journalismus, Öffentlichkeitsarbeit und Publizistik, Kommunikations- oder Medienwissenschaft, Ausländerpädagogik und Deutsch als Fremdsprache lässt sich das Fachwissen vertiefen und erweitern.
Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich. Germanisten/Germanistinnen können sich z.B. als Journalist/in selbstständig machen und ein eigenes Büro eröffnen. Darüber hinaus bestehen auch in den Bereichen Lektorat, Ausländerpädagogik, Öffentlichkeitsarbeit und Erwachsenenbildung Möglichkeiten, freiberuflich zu arbeiten.