Agrarwissenschaft
- Das Studium dauert beim Bachelor 3 Jahre, Master 5 Jahre
- Während des Studiums fallen Studiengebühren an
- Zugangsvoraussetzung ist mind. Fachhochschulreife
- Verdienst nach der Ausbildung: ca. 3.800 EUR
Beschreibung
Diplom-Ingenieure und -Ingenieurinnen (Uni) der Agrarwissenschaft nehmen Aufgaben im Bereich Erzeugung, Verarbeitung sowie Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten wahr. Sie beraten
Landwirt und leiten landwirtschaftliche Dienstleistungs- und Erzeugerbetriebe. Außerdem übernehmen sie planende und verwaltende Aufgaben in Fachbehörden, Verbänden und landwirtschaftlichen Institutionen oder sind im landwirtschaftlichen Versuchswesen tätig.
Agraringenieure und Agraringenieurinnen (Uni) führen entweder einen Familienbetrieb oder finden in landwirtschaftlichen Betrieben der Pflanzen- und Tierproduktion, Fischwirtschaft oder Milch- und Molkereiwirtschaft Beschäftigung. Sie arbeiten aber auch in Verkauf, Vertrieb und Beratung oder in der Forschung und Entwicklung in landwirtschaftlichen Zulieferbetrieben. Dies sind zum Beispiel Unternehmen der Futtermittel-, Pflanzenschutz-, Düngemittel- und Landmaschinenindustrie. Und auch in der Lebensmittelindustrie und in Vermarktungsunternehmen für landwirtschaftliche Produkte sind ihre Kenntnisse gefragt. Ein weiterer Arbeitsbereich findet sich in Wirtschafts- und Berufsverbänden, z.B. in Zucht- oder Bauernverbänden, sowie in Landratsämtern oder Fachbehörden für Landschafts- und Naturschutz. Zudem bietet die Forschung an Hochschulen, Versuchsanstalten sowie an anderen Forschungseinrichtungen im Bereich Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften berufliche Perspektiven. Darüber hinaus arbeiten sie auch als Verkaufsberater oder Vertriebsbeauftragte im Maschinen- und Anlagebau oder für Nahrungs- und Genussmittelbetriebe. Ein weiteres Tätigkeitsfeld stellt die Arbeit in Entwicklungsländern dar.
Übernehmen sie die Leitung eines landwirtschaftlichen Betriebs, bewegen sie sich zwischen landwirtschaftlichen Anbauflächen oder landwirtschaftlichen Betriebsräumen und ihrem Büro, wo sie Planungs- und Verwaltungsaufgaben am Computer erledigen. Arbeiten sie in der Forschung, gehören auch Labors, Ställe oder Versuchsfelder zu ihrem Arbeitsalltag. Nehmen sie Aufgaben in der Kundenakquise und -beratung sowie -betreuung wahr, sind sie dabei im Außendienst und somit an wechselnden Arbeitsorten - oft bundesweit - tätig. Zuweilen führt sie beispielsweise die Kontaktpflege oder der Informationsaustausch mit dem Mutter- oder Tochterkonzern auch ins Ausland.
Aufgaben
Diplom-Ingenieure und -Ingenieurinnen (Uni) der Agrarwissenschaft übernehmen Führungsaufgaben in Betrieben der Agrarwirtschaft und in vor- und nachgelagerten Bereichen. In der landwirtschaftlichen Zulieferindustrie sind sie z.B. an der Entwicklung von Saat-, Futter- und Düngemitteln und landwirtschaftlichen Maschinen und Anlagen beteiligt. Sie beraten Kunden und verkaufen die Produkte. Dabei besuchen sie auch landwirtschaftliche Betriebe. Sie führen landwirtschaftliche Erzeugerbetriebe und kümmern sich in Erzeugergemeinschaften und Handelsunternehmen um den Einkauf und die Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte.
Zu ihren Aufgaben gehört außerdem die Beratung in behördlichen, fachverbandseigenen oder privaten Beratungsstellen. Sie informieren beispielsweise über Bestimmungen beim Einsatz der Gentechnik und Unterstützungsprogramme bei der Umstellung auf ökologischen Landbau. Sie klären, ob die Voraussetzungen für Fördergelder erfüllt sind und prüfen, ob Anträge vollständig ausgefüllt sind. In landwirtschaftlichen Fachverwaltungen sind sie in leitender Position oder auch als Sachbearbeiter/innen tätig. Ihr Schwerpunkt in Wissenschaft und Forschung ist das Versuchswesen. Leitungsaufgaben bei Genossenschaften und Verbänden sind ein weiteres Aufgabenfeld. Diplom-Ingenieure und -Ingenieurinnen (Uni) der Fachrichtung Agrarwissenschaft erstellen auch Gutachten, entwickeln agrarökologische Konzepte für Projekte im Natur- und Umweltschutz oder sind als Projektleiter/innen in der Entwicklungszusammenarbeit tätig.
Perspektiven
Nach dem Studium arbeiten Diplom-Agraringenieure und -ingenieurinnen je nach Studienrichtung in Industrieunternehmen, z.B. der
chemischen Industrie (Pflanzenschutz- und Düngemittel) sowie in der Futter- und Lebensmittelindustrie. Beschäftigung finden sie auch im öffentlichen Dienst, unter anderem bei Kreis- und Bezirksverwaltungen oder in Ministerien, bei landwirtschaftlichen Verbänden und Genossenschaften oder bei privaten Beratungsunternehmen, etwa in der Fütterungs- oder Stallbauberatung. Darüber hinaus sind sie in wissenschaftlichen Verlagen, in der Entwicklungshilfe oder an Hochschulen und in wissenschaftlichen Instituten tätig. Zudem sind Lehrtätigkeiten an Berufs- und Landwirtschaftsschulen möglich.
Spezialisierungen ergeben sich üblicherweise bereits aus der schwerpunktmäßigen Studienrichtung des Hauptstudiums. Darüber hinaus sind diese auch während der beruflichen Praxis möglich. Diplom-Agraringenieure und -ingenieurinnen können beispielsweise über einen naturwissenschaftlich-technologischen Berufseinstieg als Laborleiter/in in der Lebensmittelindustrie Aufgaben in der Betriebs- bzw. Unternehmensleitung übernehmen.
Mit dem Studienabschluss ist die berufliche Bildung also nicht beendet. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die politische Schwerpunktsetzung auf den Verbraucherschutz und Entwicklungen im Fachgebiet bzw. in angrenzenden Disziplinen bedingen eine laufende Anpassung, Erweiterung und Vertiefung des Wissensstandes. Die Bereitschaft zur Weiterbildung wird sich während des gesamten Berufslebens als notwendig erweisen. Fachspezifische Kenntnisse, z.B. zu Pflanzenbau und -zucht, zur Tierzucht und -produktion oder zur Landschaftsgestaltung und -ökologie, wie auch für die jeweilige Position notwendige Fähigkeiten (Soft Skills) können durch den Besuch von Lehrgängen und Seminaren erworben, ausgebaut bzw. auf einem aktuellen Stand gehalten werden.
Darüber hinaus können Fachkenntnisse durch Aufbau-, Zusatz- oder Ergänzungsstudiengänge vertieft und erweitert werden. Hier bieten sich beispielsweise Studiengänge aus den Bereichen Phytomedizin, Umweltschutz oder Agrarbiologie an. Die Möglichkeit, an Hochschulen, Instituten oder auch in der Industrie eine Forschungs- und Versuchstätigkeit zu erhalten, wird mit einer Promotion in der Regel verbessert.
Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich. Diplom-Agraringenieure und -ingenieurinnen können sich z.B. als landwirtschaftliche/r Berater/in bzw. Gutachter/in oder auch als Journalist/in selbstständig machen.