Werkstoffprüfer(in)
- Branche: Materialwirtschaft
- Ausbildungsdauer: Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre
- Zugangsvoraussetzung: meist mittlere Reife
- Monatlicher Verdienst in Ausbildung:
1. Lehrjahr 800 Euro
2. Lehrjahr 900 Euro
3. Lehrjahr 960 Euro
- Monatlicher Verdienst nach Ausbildung (brutto): ca. 2.900 Euro
Beschreibung
Werkstoffprüfer/innen untersuchen insbesondere metallische Werkstoffe auf Eigenschaften bzw. Schäden. Sie entnehmen Proben, führen Messungen und Prüfungen durch und dokumentieren die Ergebnisse. Bei der Halbleiterherstellung überwachen sie auch die Fertigungsprozesse.
Werkstoffprüfer/innen arbeiten vor allem in den Werkstofflabors der Metall- und der Elektroindustrie. Außerhalb des produzierenden Sektors bieten sich ihnen Beschäftigungsmöglichkeiten etwa bei Werkstoffprüfanstalten, im öffentlichen Dienst bei Materialprüfämtern oder bei Forschungseinrichtungen. Da sie nicht nur metallene Werkstoffe, sondern auch Kunststoffe, Keramiken und andere Materialien untersuchen, können sie mitunter auch in diesen Branchen tätig sein.
Meistens prüfen sie Materialeigenschaften in Werkstofflabors mit zerstörenden und zerstörungsfreien Methoden. Das Untersuchungsstück entnehmen sie der laufenden Produktion in den Werkhallen. Jedoch arbeiten sie manchmal auch außer Haus beim Kunden, etwa wenn ein Schadensfall zu untersuchen ist.
Tätigkeit
Werkstoffprüfer und -prüferinnen entnehmen Proben zur
Qualitätskontrolle, zum Teil auch schon während des Produktionsprozesses, und bereiten sie für die Analyse vor. Sie untersuchen verschiedenste Materialien und Produkte auf ihre Eigenschaften, auf Zusammensetzung und Fehler. Die Ergebnisse dokumentieren sie. Im Schwerpunkt Halbleitertechnik führen sie Prüfungen, Zwischen- und Endkontrollen von Halbleiterwerkstoffen und -bauteilen durch; im Schwerpunkt Metalltechnik bereiten sie physikalisch-technische Untersuchungen und Versuchsreihen vor, führen sie durch und werten sie aus. Mit zerstörenden und zerstörungsfreien Prüfverfahren prüfen sie unterschiedliche Materialeigenschaften wie Härte, Festigkeit oder Verformbarkeit. Im Schwerpunkt Wärmebehandlungstechnik wiederum messen und prüfen sie Veränderungen von Werkstoffeigenschaften wie Härte, Festigkeit oder Zähigkeit nach Wärmebehandlungsverfahren.
Perspektiven
Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der industriellen
Produktion, aber auch in wissenschaftlichen Forschungsinstituten. Werkstoffprüfer und -prüferinnen nehmen mechanische, technologische und metallografische Prüfungen an Stahl, Nichteisenmetallen und Kunststoffen vor. In den Laboratorien der Industrie können sie sich auf bestimmte Aufgabengebiete spezialisieren und beispielsweise die Wareneingangskontrolle oder Fertigungsüberwachung durchführen. Dabei untersuchen sie z.B. Stichproben aus allen Bereichen der Fertigung.
Mit dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung ist die berufliche Bildung noch nicht beendet. Neue Werkstoffe und verbesserte Analysemethoden beispielsweise verlangen von Werkstoffprüfern/-prüferinnen, sich ständig über diese Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.
Viele Kenntnisse und Fertigkeiten, die zu spezialisierten Tätigkeiten oder in führenden Positionen benötigt werden, lassen sich nur durch Weiterbildungen erwerben. Sei es ein Seminar, das Spezialkenntnisse über Werkstofftechnik, -kunde und -prüfung vermittelt, seien es Lehrgänge zur physikalische Analyse, Normung oder Sicherheitstechnik in Laboratorien - vor dem Hintergrund gewonnener Berufserfahrung sichert eine passende Weiterbildung die berufliche Position oder bildet die Grundlage für berufliche Veränderungen.
Für aufstrebende Werkstoffprüfer/-prüferinnen kommen z.B. Fortbildungen zum Industriemeister/zur Industriemeisterin der Fachrichtung Metall in Frage, zum Physiktechniker/zur Physiktechnikerin oder zum Werkstofftechniker/zur Werkstofftechnikerin.
Werkstoffprüfer/-prüferinnen, die über die Fachhochschul - oder allgemeine Hochschulreife verfügen, können ein Studium beginnen, z.B. der Werkstofftechnik oder Werkstoffwissenschaften.