Anlagenmechaniker(in)

  • Branche: Metall
  • Ausbildungsdauer: Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre
  • Zugangsvoraussetzung: Hauptschulabschluss
  • Monatlicher Verdienst in Ausbildung:
    1. Lehrjahr 725 Euro
    2. Lehrjahr 800 Euro
    3. Lehrjahr 875 Euro
  • Monatlicher Verdienst nach Ausbildung (brutto): ca. 2.700 EUR

Beschreibung



Anlagenmechaniker/innen montieren komplexe Industriemaschinen und Anlagen, versorgungstechnische Rohrleitungssysteme sowie Behälter und Apparate für die Lebensmittelherstellung oder die verfahrenstechnische und chemische Industrie. Sie halten diese auch instand, bauen sie bei Bedarf um oder wirken bei Entwicklungs- und Konstruktionsarbeiten mit.

Anlagenmechaniker/innen arbeiten überwiegend in Betrieben, die Kessel und Behälter z.B. für die Lebensmittelindustrie herstellen oder auch Heizkörper für Zentralheizungen. In der Erdöl- und Erdgasförderung, bei Wasserwerken oder Energieversorgungsunternehmen montieren sie vor allem Rohrleitungssysteme. Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich darüber hinaus in Raffinerien, in der chemischen Grundstoffindustrie oder im Schiffbau.

Sie halten sich sowohl in Fertigungshallen auf als auch auf wechselnden Montagebaustellen, die auch im Ausland liegen können. Je nach Betrieb oder Branche verrichten sie Arbeiten im Freien.

Tätigkeit



Anlagenmechaniker/innen fertigen komplexe industrielle Anlagen und Maschinen oder wirken bei deren Entwicklung und Konstruktion mit. Das können Produktionsanlagen für die chemische Industrie, Dampferzeuger für Kraftwerke, Rohrleitungssysteme für eine Erdölraffinerie oder Sudbehälter für eine Brauerei sein. Anlagenmechaniker/innen längen Rohre ab, schneiden Bleche aus, biegen und montieren sie. Die Einzelteile einer Anlage stellen sie zunächst im Betrieb her - entweder von Hand durch Brennschneiden oder Sägen oder mit Hilfe von CNC-Maschinen. Sie schneiden die Ausgangsmaterialien genau nach Maß, kanten sie ab oder biegen sie und verbinden sie durch Falzen oder Schweißen. Besonders bei Druckbehältern prüfen sie, ob die Schweißnähte belastbar und die gefertigten Apparate dicht sind. Die Endmontage erfolgt wegen der Größe der Maschinen meist beim Auftraggeber. Dabei bauen Anlagenmechaniker/innen auch alle erforderlichen Armaturen, Druckregler und Komponenten der Mess-, Steuer- und Regeltechnik ein. Große und schwere Bauteile bewegen sie mit Hebezeugen. Außerdem übernehmen sie Wartungs- und Instandsetzungsaufgaben. Die gefertigten Anlagen übergeben sie den Kunden und weisen sie auf auftragsspezifische Besonderheiten und Sicherheitsvorschriften hin.

Perspektiven



Anlagenmechaniker/innen sind in der Herstellung, im Umbau oder in der Instandhaltung von Anlagen im Bereich des Kessel-, Apparate- und Behälterbaus, der Rohrsystemtechnik und der Versorgungstechnik tätig. Auch entsprechende schweißtechnische Arbeiten führen sie aus. Typische Branchen sind der Anlagenbau, die Prozessindustrie sowie die Energie- und Wasserversorgung und der Schiffbau. Außer mit Tätigkeiten in Produktion, Instandhaltung und Service können sie auch mit Aufgaben der Arbeitsvorbereitung sowie in der Qualitätssicherung betraut sein.

Mit dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung ist die berufliche Bildung für Anlagenmechaniker/innen nicht beendet. Die industrielle Metallbearbeitung und damit auch der Anlagenbau sind von stetigen Weiterentwicklungen und Veränderungen geprägt. Um mit den Entwicklungen Schritt halten zu können, ist Weiterbildung wichtig. Durch Seminare zu Themen wie Rohrleitungs- und Behälterbau, Blechbe- und -verarbeitung, Schweißtechnik, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik sowie Qualitätssicherung und Arbeitsvorbereitung können sich die Fachkräfte beruflich auf dem Laufenden halten.

Weiterbildung ist auch der Schlüssel zum Aufstieg in leitende Funktionen. Nach entsprechender Berufspraxis können Anlagenmechaniker/innen z.B. die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtungen Metall oder Rohrnetzbau und Rohrnetzbetrieb ablegen oder eine Fortbildung als Maschinenbau- oder Versorgungstechniker/in oder Netzmeister/in absolvieren.